Vorstands­interviews Vol. 2 – No. 4: Jannik

Jannik Bischoff Verein

Nachdem in unserer letzten Mitgliederversammlung ein neuer Vorstand gewählt wurde, wollen wir euch nun die Möglichkeit geben, unseren Vorstand besser kennenzulernen. Weiter in unserer kleinen Interviewreihe geht es mit Jannik:


Jannik, 23 Jahre, 2. Semester Rechtswissenschaften

Nach seinem Studium in Freiburg ist er seit 2020 Teil der RLC und in der Beratung und im Team Fundraising aktiv. Seit Mai 2021 ist er nun auch als Schatzmeister Teil des Vorstands.

Was hat dich dazu bewegt, der RLC beizutreten und dich in einem solchen
gemeinnützigen Verein zu engagieren?

Seit einiger Zeit musste ich mit ansehen, wie Menschen, die nach Deutschland kommen, regelmäßig diskriminiert, verachtet und zurückgewiesen werden. Um dagegen ein Zeichen zu setzen und aktiv an deren Integration mitzuwirken, habe ich mich dazu entschieden, Teil der RLC Hannover zu werden. Dort kann ich Personen, die sonst keinen Zugang zu rechtlicher Beratung haben und oft nicht wissen, was sie tun können, helfen und Teil einer ersten Anlaufstelle sein. Ich finde diese Arbeit sehr wichtig und hoffe, den Ratsuchenden und Geflüchteten eine Hilfe in der teils undurchsichtigen deutschen Bürokratie zu sein und ihnen ein Gefühl des Willkommen-Seins zu geben.

Hast du etwas durch die Beratung und Arbeit für dich im Studium und auch privat
mitgenommen?

Die Arbeit im Team und mit Personen unterschiedlicher Herkunft hat auf der einen Seite meinen persönlichen Horizont erweitert. Auf der anderen Seite konnte ich einen kleinen Blick in andere Kulturen bekommen und konnte mir ein Bild von den unterschiedlichen Schicksalen von Geflüchteten machen und deren unterschiedlichen Gründe für die Flucht kennenlernen. Dieser persönliche Austausch hilft im Alltag den verschiedensten Menschen, die das Bild von Hannover und des ganzen Landes prägen, auf Augenhöhe zu begegnen.
Daneben konnte ich auch lernen, flexibel zu sein, zu improvisieren und für die verschiedensten Probleme eine Lösung zu finden. Dabei hilft die Teamarbeit enorm. Da auch das private Leben nicht immer nach Plan läuft, kann ich diese Erfahrung auch dafür mitnehmen.
Das Studium, das oft sehr theoretisch ist, profitiert natürlich auch von der praktischen Erfahrung, die man im Rahmen der Beratung bekommt. Damit sind viele Bereiche des Studiums greifbarer und erleichtern das Verständnis.

Was hat dir an der Ausbildung bzw. der Beratung besonders gefallen?

Die Ausbildung im Jahr 2020 durfte ich leider zum Großteil nur online miterleben. Nichtsdestotrotz habe ich erlebt, wie viel Herzblut der ganze Verein in seine Arbeit investiert und wie jedes kleine Detail die Ausbildung ein bisschen angenehmer gestaltet hat. Auch fand ich bewundernswert, wie viele verschiedene Menschen Teil dieses Projekts sind und sich stets um einen kümmern, sollte man Fragen haben. So konnte ich das Erlernte in meinen ersten Beratungen im Beratungsteam anwenden und schon einigen Personen Hilfe anbieten.