#rlc-inside Nr. 1 – Eindrücke aus der Beratung

Niclas Stock Beratung, Verein

Unter dem Stichwort #rlc-inside wollen wir ab jetzt Eindrücke aus unserer Praxis veröffentlichen. Dafür wollen wir unsere Berater*innen zu Wort kommen lassen. Den Anfang macht Maria in unserem kleinen Interview:


Maria, 21 Jahre, 7. Semester Rechtswissenschaften


Zurzeit bin ich sowohl in der Rechtsberatung tätig, als auch in der Organisationsarbeit des Vereins. Ich habe letzten Herbst in Team Ausbildung angefangen und bin seit April auch in der Vorstandsarbeit tätig.

Was hat dich dazu bewegt, der RLC beizutreten und dich in einem solchen gemeinnützigen Verein zu engagieren? 

Zum Einen finde ich die Thematik, bzw. die Idee, die der Verein verkörpert, sehr interessant und wichtig. Es ist schön, wenn man sich durch Rechtsberatung für Geflüchtete engagieren kann und dadurch möglichst vielen Menschen einen Zugang zum Recht ermöglichen kann.
Auf der anderen Seite war es für mich sehr spannend, neben dem theoretischen Studium, auch praktische Erfahrungen sammeln zu dürfen.

Hast du etwas durch die Beratung und Arbeit für dich im Studium und auch privat mitgenommen?

Ich habe auf jeden Fall viel für mich mitgenommen. Durch die Beratung lernt man sehr viel Praktisches, da man durch die Beratung schon früh in Kontakt mit Mandanten kommt. Man lernt aber auch viel über die Gesprächssituation als solche und auch die spätere praktische Tätigkeit im Berufsleben.

Außerdem ist es spannend wie die verschiedenen Rollen zwischen Berater-Team, Übersetzer und Mandant zusammentreffen.

Für mich selbst habe ich mitgenommen, dass man auch schon mit kleinen Dingen etwas bewirken kann. Aufgrund der Sprachbarriere reicht häufig schon ein Anruf oder Brief bei der Behörde, sowie die Erklärung eines Schreibens in ruhiger Atmosphäre und es ist viel geholfen!

Was hat dir an der Ausbildung bzw. der Beratung besonders gefallen und was nicht?

An der Ausbildung hat mir besonders gut gefallen, dass die ReferentInnen sowohl aus der RLC kamen, als auch AnwältInnen und RichterInnen vom Verwaltungsgericht mit tätig waren. Dadurch wurden verschiedene Perspektiven und Herangehensweisen bereits während der Ausbildung vermittelt. Die BeraterInnen konnten einen umfassenden Einblick in das Asyl- und Aufenthaltsrecht erhalten.

Denkst du ein Jurastudium ist für diese Arbeit unbedingt erforderlich? 

Nein, auf gar keinen Fall! Der einzige Vorteil mag vielleicht die Kenntnis über die Systematik eines Gesetzes als solches sein. Für jeden anderen ist es aber natürlich genauso möglich sich einzuarbeiten. Wichtig ist an dieser Stelle denke ich, dass der juristische Aspekt nur einen Teil der Beratung darstellt und man durch die BeraterInnenausbildung die rechtlichen Voraussetzungen vermittelt bekommt. Auf der anderen Seite steht nicht nur die Rechtsberatung im Fokus, sondern insbesondere auch persönliche Kompetenzen. Ein offenes Ohr kann meist schon der Schlüsselpunkt sein und zu einer angenehmen Gesprächssituation für die Mandanten führen!

Würdest du eine ehrenamtliche Arbeit in der RLC weiter empfehlen und warum? 

Die ehrenamtliche Arbeit in der RLC macht total viel Spaß! Alleine deswegen würde ich es jedem empfehlen! Wir sind ein tolles Team und ich habe mich direkt sehr gut aufgenommen gefühlt! 
Dabei macht die Vorstandsarbeit ebenso wie die Beratungstätigkeit Spaß. Larissa und ich dürfen oftmals den Verein nach außen repräsentieren und können durch äußere Anreize neue Ideen einbringen. Im Plenum versuchen wir dann weitere Ideen zu finden und an diesen zu arbeiten und sie umzusetzen. Unsere Arbeit macht meist aus, dass man mögliche Kooperationen ausarbeitet und mit vielen Menschen sprechen darf.

Welche Charaktereigenschaften muss man für die RLC mitbringen?

Empathie, Teamfähigkeit, Interesse an der Thematik und ein klein wenig Struktur.